Das Gamswild – Gamsbock

Steckbrief Gamswild

  • Lateinischer Name: Rupicapra rupicapra
  • Wildtier des Jahres 2012
  • Gefährdete, heimische Wildart Gemse / Gamswild – Forstkonflikt
  • Gesündestes Wildbret
  • Steht in der FFH Richtlinie der EU unter besonderer Beobachtung
Gamswild

Die gefährdete, heimische Wildart Gemse – Gamswild

Die (Alpen-)Gämse (Rupicapra rupicapra), vor der Rechtschreibreform Gemse und in der Jägersprache Gams oder Gamswild, ist eine in Europa und Kleinasien beheimatete Art der Ziegenartigen.

Die Gämse wurde von der Schutzgemeinschaft Deutsches Wild zum Wildtier des Jahres 2012 gekürt.

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Merkmale von Gamswild

Ausgewachsene Gämsen haben eine Kopf-Rumpf-Länge von 110 bis 130 Zentimetern, einen bis zu acht Zentimeter langen Schwanz, eine Widerristhöhe von 70 bis 85 Zentimetern und ein Gewicht von 25 bis 40 Kilogramm (Weibchen) bzw. 35 bis 50 Kilogramm (Männchen).

Gämsen verfügen über einen kräftigen, jedoch gedrungenen Körperbau. Der schlanke Hals trägt einen zur Schnauze hin stark verschmälerten, kurzen Kopf. Beide Geschlechter tragen Hörner, auch Krucken genannt. Diese werden bis zu 25 Zentimeter lang und sind drehrund. Sie sind an der Wurzel kreisförmig eingekerbt, gerade aufsteigend und an der Spitze rückwärts gebogen. Die Hörner werden im Gegensatz zu dem Geweih der Hirsche und des Rehwilds im Winter nicht abgeworfen. Die spitzen Ohren der Gämsen besitzen eine Länge von ca. einer halben Kopflänge.

Die Gämse hat verhältnismäßig lange, kräftige Beine mit relativ großen Hufen. Im Gegensatz zum Rotwild hat die Gämse keine Tränengruben, sondern eine Brunftfeige. Dieses Drüsenorgan befindet sich hinter den Hörnern in einer Höhlung. Zur Brunftzeit sondert es ein schmieriges, übel riechendes Sekret ab.

Im Sommer ist die Gämse schmutzig rotbraun, auf der Unterseite hell rotgelb, auf dem Rücken mit einem schwarzbraunen Aalstrich, an der Kehle fahlgelb, im Nacken weißgelblich. Die Hinterseite der Schenkel ist weiß, der Schwanz auf der Unterseite und an der Spitze schwarz. Von den Ohren verläuft über die Augen hin eine schwarze Längsbinde.

Im Winter ist die Gämse oben dunkelbraun oder braunschwarz, am Bauch weiß, an den Füßen und am Kopf gelblichweiß, auf dem Scheitel und an der Schnauze etwas dunkler. Beide Kleider gehen unmerklich ineinander über. Jäger unterscheiden das große, dunkelbraune Waldtier von dem kleineren, rotbraunen Grattier.

Lebensraum von Gamswild

Die Gämse bewohnt den ganzen Alpenraum und Teile des Balkans und der Karpaten. Auch im Kaukasus und Anatolien kommen Gämsen vor. In Spanien, dem südwestlichen Frankreich und Mittelitalien leben die einer anderen Art angehörenden Pyrenäen-Gämsen. Das größte Revier Europas befindet sich im Hochschwabgebiet in der Steiermark. Nach Auswilderungen existieren zudem wieder kleine Populationen im Lausitzer Gebirge, im Schwarzwald, dem Naturpark Obere Donau, den Vogesen, dem Jura sowie auf der Fränkischen Alb. Der Lebensraum Hochgebirge ist ein Rückzugsraum, die frühere Verbreitung der Gämse in Mittelgebirgen konnte durch archäologische Funde belegt werden. Noch vor 4000–7000 Jahren kam die Gämse in den meisten Teilen Deutschlands und Frankreichs vor. Im Norden erreichte sie damals etwa den 52. Breitengrad.

Das Tier hält sich am liebsten im oberen Waldgürtel auf, steigt im Sommer aber häufig weiter ins Gebirge empor. Wenn die Gämse weiter unten zu sehr gestört wird, geht sie selbst in die unzugänglichsten Gebiete, von wo aus sie dann mit Anbruch des Tages die Grasplätze zwischen den Felsen besucht. Gegen den Winter rückt sie weiter in die Wälder herab.

Lebensweise von Gamswild

Weibchen und Jungtiere leben in Herden von 15 bis 30 Tieren. Die sozialen Bande ändern sich mit den Jahreszeiten. Im Sommer sind sie sehr intensiv. Zum Winter hin wird der Herdenzusammenhalt lockerer und manche Herden vermischen sich oder lösen sich auf. Böcke leben einzelgängerisch und suchen erst im Spätsommer eine Herde auf. Sie vertreiben die männlichen Jungtiere, wenn sie alt genug sind, und behaupten sich in Kämpfen gegen Geschlechtsgenossen. In der zweiten Novemberhälfte erfolgt dann die Paarung.

Ende Mai oder Anfang Juni wirft die Gämse ein, selten zwei oder drei Junge, die bald der Mutter folgen und drei Monate gesäugt werden. Die Tragzeit beträgt sechs Monate. Die Geißen werden nach zwei Jahren geschlechtsreif. Im dritten Jahr ist das Junge ausgewachsen. Die Gamsböcke erreichen ein Alter von 15 Jahren, die Weibchen werden bis zu 20 Jahre alt.

Ihre Nahrung besteht aus vor allem jungen Trieben der Alpensträucher (Alpenrose, Erle, Weide, Wacholder, Kiefer) und Bäumen, sowie aus Kräutern, Blättern und Gräsern, im Winter auch aus Moos und Flechten.

Feinde von Gamswild

Die Gämsen sind durch herabrollende Steine und Felsstücke gefährdet sowie durch Lawinen (besonders frühe Herbstlawinen sind häufig tödlich für viele Gamskitze), in strengen Wintern auch durch Futtermangel.

Raubtiere wie Luchs, Wolf und Bär stellen ihnen nach. Der Steinadler schlägt hin und wieder Gamskitze.

Aktuell Forstwirtschaft: Der Forst will um seine Wälder zu schützen und auch noch den letzten Euro rauszuholen, den Gams am liebsten in seinen Wäldern völlig ausrotten und setzt die Jägerschaften damit sehr unter Druck und Konflikt. Die Jägerschaften sehen, wie die EU auch, den Gams als sehr schützenswertes Geschöpf und Kulturgut für unsere Nachfahren bzw. Nachkommen. Nicht umsonst steht das Gamswild deshalb in der FFH Richtlinie der EU unter besonderer Beobachtung.

Zentrale Frage zum Nachdenken: Wollen wir in Zukunft, wenn wir in den Alpen auf Wanderungen gehen, noch Alpenbewohner wie die Gams sehen, oder stehen wir dann lieber fassungslos da und bereuen, dass wir ihn Ausgerottet haben?

Mensch und Gämse

  • Gams Bejagung
    Die Jagd auf Gämsen findet aufgrund ihrer Lebensweise meist im Hochgebirge statt. Da Gämsen keinen steilen Grat und keine felsigen Gegenden scheuen, ist die Jagd mühsam und oft gefährlich. Der tatsächlich bejagbare Bestand ist oft sehr gering, da durch die widrigen Umweltbedingungen insbesondere im hochalpinen Winter viele Jungtiere nicht überleben. Auch können Seuchen wie Gämsblindheit, Räude und andere parasitäre und infektiöse Erkrankungen für hohe Todesraten mitverantwortlich sein. Aber auch in den Mittelgebirgsregionen kann heute aufgrund der sicheren Populationsgrößen wieder eine nennenswerte Bestandsabschöpfung verzeichnet werden. Im Jagdjahr 2010/11 hat die Gamsjagd nur in Bayern mit 4.070 und Baden-Württemberg mit 400 erlegten Tieren stattgefunden. Die deutsche Gesamtquote ist im Gegensatz zu anderen bejagten Tierarten seit 10 Jahren fast unverändert. In der Schweiz lag der Abschuss 2009 sowie 2010 bei etwa 13.000, in Österreich 2010/11 bei 20.300 Gämsen.
  • Verwertung von Gamswild
    Das Fleisch der Gämsen ist wohlschmeckend und wird hoch geschätzt; das Gamsfell gibt schönes Leder, das vor allem zu Beinkleidern und Handschuhen verarbeitet wird. Die Hörner werden zu Stockgriffen und die Haare auf dem Widerrist der Böcke als Hutschmuck (Gamsbart) verarbeitet. Im Magen der Gämsen findet man zuweilen die sogenannten Gämskugeln (Bezoar). Dieselben wurden wegen vermeintlicher arzneilicher Wirksamkeit ebenso wie das Gamsblut früher teuer bezahlt, sind aber ohne Wert.

Jung eingefangen, lassen sie sich mit Ziegenmilch ernähren und werden sehr zahm, bisweilen pflanzen sie sich in der Gefangenschaft fort. Quelle: wikipedia

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