Das Steinwild – Steinbock

Steinwild Steckbrief

  • Lateinischer Name: Capra ibex
  • Steinböcke und Steingeissen leben getrennt
  • Arvensis: zum Acker gehörend
  • Familie: Kardengewächse / Dipsacaceae
  • Futtertyp: Kräuter
Steinwild

Das Steinwild in den Alpen

Der Alpensteinbock (Capra ibex) oder Gemeiner Steinbock – zur Abgrenzung von anderen Steinböcken – ist eine in den Alpen verbreitete Art der Ziegen. Ein weiblicher Steinbock wird Steingeiß genannt. Beeindruckend sind sie schon, die mächtigen Steinböcke! Wenn sie ihren Kopf langsam senken und mit ihren bis zu einem Meter langen Hörnern hin und her wiegen.

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Steinwild Schädel und Schwerter

Ein Alpensteinbock hat im Durchschnitt eine Kopfrumpflänge von 150 cm und eine Schulterhöhe von 90 cm. Geißen sind etwa 40 kg schwer, wohingegen Böcke über 100 kg wiegen können. Der Bock verfügt über ein imposantes, gebogenes Gehörn (Schwerter bis zu 1 m Länge), während die Steingeiß nur kurze, kaum gebogene Hörner hat.
Die Böcke besitzen einen Ziegenbart. Steinböcke haben im Sommer ein dunkelbraunes Fell; das Fell der Weibchen ist mehr rötlich oder goldbraun.

Steinwild Lebensraum

In den Alpen lebt der Steinbock auf der Höhe zwischen der Wald- und Eisgrenze. Dabei steigt er bis in Höhen von 3500 m auf. Im Winter bleibt er allerdings in tieferen Lagen als im Sommer, und auch im Sommer steigt er zum Fressen oft auf alpine Wiesen ab, während er zum Übernachten die großen Höhen aufsucht.

Steinwild Lebensweise

Eine Steinbockherde setzt sich aus zehn bis zwanzig Weibchen und Jungtieren zusammen. Daneben gibt es die weniger stabilen Junggesellenherden noch nicht ganz ausgewachsener Böcke sowie einzeln lebende alte Böcke.
Zur Fortpflanzungszeit (in den Alpen Dezember/Januar) suchen die Böcke die Weibchen auf und versuchen, Kontrolle über die Herde zu erlangen. Zwischen konkurrierenden Böcken kommt es dabei zu Kämpfen. Ein Bock muss mindestens sechs Jahre alt sein, um eine Chance zu haben, diese Kämpfe zu überstehen und einen Harem zu gewinnen.
Über den Winter bleibt der Bock bei der Herde und verlässt sie im Frühling.Nach einer Tragzeit von fünf bis sechs Monaten kommt im Mai oder Juni ein Jungtier, selten auch zwei zur Welt. Das Junge kann vom ersten Tag an laufen, wird aber ein Jahr lang von der Mutter gesäugt. Die Lebensdauer eines Steinbocks kann über zwanzig Jahre betragen.

Steinwild und der Mensch

Im Paläolithikum und bis in die Jungsteinzeit waren Steinböcke in manchen bergigen Regionen über Jahrtausende Hauptjagdwild des Menschen. Der Steinbock wurde in der früheren Zeit stark mystifiziert, was dazu führte, dass fast alles Verwertbare des Steinbocks, vom Blut über die Haare bis hin zu den Exkrementen, als Medizin gegen verschiedene Krankheiten eingesetzt wurde.

Dies führte fast zum Aussterben der Art in Europa. Mitte des 17. Jahrhunderts war der Alpensteinbock auf dem Territorium des Gotteshausbundes, dessen Wappentier er war, ausgerottet, und Anfang des 19. Jahrhunderts war der Steinbock im gesamten Alpenraum bis auf etwa 100 Tiere im italienischen Gran Paradiso ausgerottet. Der valdostanische Förster Josef Zumstein und der Naturkundler Albert Girtanner konnten 1820 die Behörden dazu bewegen, die letzten Steinböcke im Gran Paradiso zu schützen.

Ab 1821 wurden Steinböcke im gesamten Gebiet des Hauses Savoyen unter Schutz gestellt. 1856 machte König Viktor Emanuel II. von Sardinien-Piemont die Region zu einem seiner Jagdreviere und stellte eine große Zahl Wildhüter ein. Der Bestand wuchs bis Ende des 19. Jahrhunderts auf 3000 Tiere.

Dank erfolgreicher Wiederansiedlungsprogramme ist aus dem einstigen Restbestand von unter 100 Tieren der Steinbock inzwischen wieder in weiten Teilen seines ursprünglichen Lebensraums verbreitet. Alle heute in den Alpen lebenden Steinböcke stammen von diesen 100 Tieren ab.Obwohl von der Schweiz (deren Kanton Graubünden das Tier immerhin im Wappen trägt) wiederholt Gesuche für Steinböcke gestellt wurden, erlaubte Viktor Emanuel III. den Export von Steinböcken nicht. So wurden dann 1906 die ersten Tiere in die Schweiz geschmuggelt und in den Wildpark Peter und Paul bei St. Gallen gebracht, wo sie gezüchtet wurden. 1911 erfolgte mit diesen Tieren eine erste Aussetzungsaktion. Ab 1915 wurden zur Züchtung auch Steinböcke in den Alpenwildpark Harder bei Interlaken gebracht, zuerst ein Zuchtpaar aus dem Wildpark Peter und Paul, anschließend direkt aus dem Gran Paradiso. Sämtliche heute in der Schweiz lebenden Steinböcke stammen von Tieren aus den zwei Tierparks ab. Die Art gilt als gesichert; in der Schweiz wird der Bestand seit 1977 durch Jagd reguliert.

Steinwild Bestände

In der Schweiz leben 17.147 Tiere (Stand 2011) und in Italien 13.500 Steinböcke, das entspricht zusammen zwei Dritteln der Gesamtpopulation in den Alpen, die etwa 45.000 Tiere umfasst. Der Bestand in Österreich, wo 1924 die ersten Tiere erfolgreich wieder angesiedelt werden konnten, beläuft sich auf 4500 Tiere. Die Wiederansiedlung von Alpensteinböcken findet in der Regel breite Unterstützung innerhalb der Bevölkerung und bei den Kommunen, da ein Bestand von Steinböcken häufig in der touristischen Vermarktung von alpinen Ferienorten genutzt wird.

In den französischen Alpen leben circa 10.000 Steinböcke (Stand 2014), vor allem im Nationalpark Mercantour, auf dessen bis 1947 zu Italien gehörendem Gebiet in den Seealpen bereits im Jahr 1921 die Wiederansiedlung begann, und im Nationalpark Vanoise, der mit circa 2500 Tieren die größte französische Steinbockpopulation aufweist.

In Deutschland gibt es fünf Populationen: zwei kleinere in der Nähe vom Graswangtal/Ammerwald sowie in der Nähe von Bayrischzell und drei größere in den Allgäuer Alpen, an der Benediktenwand und im Hagengebirge. Der Beginn der Wiederbesiedlung in den deutschen Alpen war 1936 bei Berchtesgaden. Bei einer offiziellen Zählung 2010 ermittelten Förster und Jäger 450 Alpensteinböcke in Bayerns Bergen; im Sommer 2016 waren es bereits 730.

In Slowenien liegt der Bestand bei 400 Individuen an frei lebenden Alpensteinböcken. Im Jahr 1971 tauchten die ersten Exemplare auch in Liechtenstein am Falknis auf. Quelle: wikipedia