Gebirgsjäger: Heu als Winter Wildfutter für die Wildtiere in den Alpen: Jäger Wildheuen mit Heugabel und Rechen anstelle Traktor und schweren Maschinen
Ja, es stimmt. Die Jäger erlegenNach dem Tod der Schlachttiere laufen nebst den bereits erwähnten Stoffwechselvorgängen weitere physikalische, biochemische und enzymatische Veränderungen ab. » Mehr Info Tiere und gewinnen verantwortungsvoll hochwertiges Wildbret. Und ja, sie kümmern sich auch darum, dass es ihnen in Notzeiten gut geht mit der Heu Winterfütterung.
Im Hochsommer ist die Zeit zum Heuen gekommen! Das kennen Sie vielleicht aus Ihrem letzen Alpen Urlaub oder aus Ihren Kindertagen auch noch. Im Spätsommer über eine Bergwiese zu wandern und dabei den herrlichen Geruch von frischem Heu zu riechen? Und genauso wie “Kräuterwiesenheu” riecht, so schmeckt es auch unseren Wildtieren.
Deshalb gibt es einige Jäger im Gebirge, welche die Arbeit nicht scheuen und selber zusätzlich bestes Heu für die Notzeit der Wildtiere gewinnen.
Dabei muss man folgendes Wissen bzw. Unterscheiden:
- Der erste Grasschnitt mit viel “Stengelmaterial” ist für Rauhfutter Verwerter mit großem Pansen wie Rotwild bzw. Hirsch.
- Der zweite Grasschnitt mit viel Blattmaterial und höherem Eiweißgehalt, auch Grummet genannt, ist für Futter Verwerter mit kleinem Pansen wie dem Rehwild.
Bei großen Rotwildfütterungen die z.B. wie sie im Vorarlberger Jagdgesetz bzw. -verordnung (§33) gesetzlich vorgeschrieben sind, wird man auf die traditionelle Art die benötigte Menge an Futtermittel für einen langen Winter kaum gewinnen können. Deshalb wird auf Futtermittel aus Tallagen zurückgegriffen. Für kleine Fütterungen ist die traditionelle Heugewinnung aber eine sehr gute Option.
Wichtig: Die normalen Wildtier-Futtermittel wie Heu und Mais-Silage sind ganz normale, natürliche Futtermittel und keine Kraftfutter. Die häufig kritisierten, teuren Kraftfutter sind in der Regel zusammengemischte Futtermittel (mit oder ohne Nahrungsergänzungsmittel Zusätze), die öfters auch dem Zweck der massiven Trophäenvergrößerung dienen (Trophäenkult mit CIC Punkten, Medaillen, usw.)
Ein Jäger, der die Jagd als Management für Wildtier, Natur und Lebensraum und zum Nahrungsmittelgewinn sieht, benötigt diese Kraftfuttermischungen für gesundes Wildbret nicht ?
Detailinformation: Die Heugewinnung in Handarbeit für die Tiere in den Alpenregionen
Besonders hier in unseren Alpenregionen Vorarlberg, Tirol und Salzburg sind der Industrialisierung in der Landwirtschaft aufgrund der schwierigen Lagen (Steilhang, usw.) schnell Grenzen gesetzt. Steile und kleinteilige Alpenflächen erlauben keinen Einsatz von schwerem Gerät bzw. Traktoren. Deshalb wird auf einigen verbliebenen Almen noch traditionell Heu gemacht wird. Wie zum Beispiel bei uns auf der Kanisfluh – Alpenheu für z.B. das Rotwild und Rehwild im Winter.
Natürlich mäht man nicht mehr alles mit der Sense, sondern mit einem traditionellen Balkenmäher. Dieser ist aber so gut wie das einzige technische Hilfsmittel, das man zum “Heu machen” verwendet. Als Werkzeuge kommen noch Rechen und die Gabel dazu. Mit ihnen wird das gemähte Gras je nach Anwelkgrad und Witterung 2 oder mehrere Male gewendet.
Bei optimalem Wetter liegt das Gras idealerweise nur zwei Tage – wird zweimal gewendet und ist dann zu Heu getrocknet. Wichtig: Mit jedem Tag “liegen” verliert das Heu wenn es am Boden liegt Nährstoffe (ca. 10% pro Tag)
Während Jahrhunderten haben die Bauern in den Alpen enorme Anstrengungen unternommen, um auch auf abgelegensten Wiesen Heu zu ernten. Jeden Sommer stiegen sie aus dem Tal auf ihre hochgelegenen Wiesen, wo sie das Gras von Hand mähten. Das nährstoffreiche Heu wurde während des langen, kalten Winters an das Vieh verfüttert.
Warum wird auch an abgelegensten Steilhängen Heu geerntet?
Für das Wildheuen sprechen nicht nur der hohe Nährstoffgehalt im Vergleich zu industriell produziertem Heu, sondern auch Lawinenschutzgründe. Auf gemähten Wiesen gerät Schnee nämlich weniger schnell ins Rutschen. An nicht gemähten Hanglagen werden die Grashalme im Herbst durch Regen und im Winter durch Schnee niedergedrückt, was die Erosion im Frühling begünstigt.
Ein weiteres Argument für das Wildheuen ist die Gesundheit der Pflanzen- und Tierwelt. Die Steilhänge sind die meiste Zeit des Jahres unberührt, so dass zahlreiche Insekten und Wildblumen gedeihen können. Schmetterlinge und Wildbienen sammeln Nektar, während Raupen und anderes Getier an den saftigen Pflanzen knabbern. Wildheuflächen sind also ein echter Hort der Artenvielfalt.