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Teil 2 folgt diese Woche 14.3.2019 - 21:15 auf Servus TV
Unser Wild gehört zu unserer herrlichen, Österreichischen Alpenwelt. Es ist völlig in Ordnung, wenn man es gut behandelt – oder nicht ?
Und …. sehr gute Lebensmittel liefert uns das heimische Wild auch noch.
Frage: Brauchen wir in der Natur auch noch Zustände, wie in der industriellen Massen-Tierzucht mit dem viel gesehenen Tierleid?
“In Österreichs Wäldern haben die Österreichischen Bundesforste teilweise die Fütterung des Wildes im Winter untersagt und eingestellt. Sehr zum Ärger der Jäger.Werden wir Hirsch & Co. elendiglich eingehen lassen? Oder sie, wenn sie ausgehungert Bäume anfressen, als „Schädlinge“ töten? Die Vertreter der Bundesforste wehren sich gegen diese Vorwürfe. Man versuche den Wald zu schützen. Das Wild wird nur umgeleitet und nicht ausgerottet. Die Reportage zeigt das Leid und das Elend der Tiere.
In Österreichs Wäldern haben die Österreichischen Bundesforste teilweise die Fütterung des Wildes im Winter untersagt und eingestellt. Sehr zum Ärger der Jäger. Damit sich das Wild an ihre Futterplätze gewöhnt, muss es täglich frisch gefüllte Futterkrippen vorfinden. Für die Jägerschaft bedeutet das, bei jedem Wind und Wetter die Plätze mit Heu zu versorgen. Angesichts des strengen Winters war das heuer nicht nur körperlich, sondern auch finanziell eine besondere Herausforderung. Wir begleiten einen ehemaligen Berufsjäger durch die tief verschneiten Wälder der Steiermark und entdecken einen verhungerten Hirsch, der für den Jäger das ganze Leid der Wildtiere symbolisiert.
Werden wir Hirsch & Co. elendiglich eingehen lassen? Oder sie, wenn sie ausgehungert Bäume anfressen, als „Schädlinge“ töten? Werden wir zusehen, wenn Muttertiere ihre Jungen immer und immer wieder hoffnungsvoll zu einer aufgelassenen Futterstelle führen – und dann vielleicht neben leeren Trögen verhungern?
Ein „Whistleblower“, der jahrzehntelang Berufsjäger war, klagt die Bundesforste und Behörden an, denen es seines Erachtens nur um die Vermehrung des Geldes geht und die dem Wild den Kampf angesagt haben. Die Vertreter der Bundesforste wehren sich gegen diese Vorwürfe. Man versuche den Wald zu schützen. Das Wild wird nur umgeleitet und nicht ausgerottet. Die Reportage zeigt das Leid und das Elend des Rot- und Rehwildes im Winter auf und welche Folgen eine Gewinnmaximierung des Waldes haben kann.” (Quelle: www.servus.com)
Aktuelle Informationen von Thomas Tscherne: www.rotwild-in-not.at oder bei der Online Petition teilnehmen
Linksammlung zum Wild-Wald Thema in den Medien
- Der Hirschflüsterer vom Angertal
- Bundesforste bremsen Jäger bei Wild-Fütterung
- „In unseren Wäldern spielen sich Tragödien ab!“
- Bundesforste rüsten auf:40 neue Hochsitze für Jagd
- Zu wenig Fütterungen: Das Wild verhungert im Wald
- Bundesforste klagen Hirschflüsterer
- Bundesforste bremsen Jäger bei Wildfütterung
- Jäger machen Front gegen die Bundesforste
- Wildtiere: Jetzt gibt’s den „Krone“-Gipfel
Statements weiterer Fachleute mit grossem Hintergrundwissen sind auf www.rotwild-in-not.at zu finden:
Wir sind reich in den Alpen, in Österreich: Fast Vollbeschäftigung, kein Hunger, Zeit und Raum für Spaß und Sport im Sommer und im Winter. Aber wir sind auch schrecklich arm in den Deutschsprachigen Alpenländern.
Denn wir können es uns offensichtlich nicht leisten auch noch ein bisschen Raum für die Ureinwohner unserer Heimat übrig zu lassen. Weltweit macht die Biomasse aller Nutztiere (wie Rinder, Pferde, Schweine, Hühner etc.) etwa 65 % aller Lebewesen der Erde aus. Dazu kommt noch der Mensch mit 32 %. Dem gegenüber stehen alle Wildtiere der Erde zusammengenommen vom Blauwal bis zur Fledermaus mit nur 3 %.
Das schaut in Österreich noch weniger aus. Aber diese 3 Prozent kann sich das reiche Österreich nicht mehr leisten. Und in den letzten Rückzugsgebieten unserer größten Tierart, dem Rotwild, müssen die Rudel weichen.
Als Naturschützer sind für mich Wildtiere die Seismographen für den Umgang einer Gesellschaft mit ihren Naturschätzen. Wildtiere sind nicht so pflegeleicht wie eine Zimmerlinde. Sie brauchen Raum und Ruhe. Wenn wir ihnen das gönnen, können wir uns an den wilden Mitgeschöpfen erfreuen. Sie sind die Seele und der Reichtum unserer Heimat. Deshalb ist das was jetzt im Angertal geschieht nicht nur ein Naturfrevel. Es ist eine Kulturschande! Und ich hoffe, wir können in letzter Minute diesen verwerflichen Raubbau verhindern.
In meiner langen beruflichen Laufbahn habe ich selbst die Folgen starker Rotwildreduktion erleben müssen. In unseren schneereichen Revieren hat der ständig hohe Jagddruck in Verbindung mit Fütterungsauflösungen meist zu keiner wesentlichen Verbesserung der Gesamtsituation geführt. Eher im Gegenteil. Bei Schneehöhen von einem Meter und mehr können bereits einzelne Stücke Wild erhebliche Schälschäden verursachen wenn sie durch Jagddruck unter Stress gesetzt sind und andere NahrungInsbesondere wird die Nahrung von Rehen sowie Dam- und Rotwild, Gams und Steinwild so bezeichnet - außer bei Schwarzwild. » Mehr Info nicht zur Verfügung steht. Dringend notwendig ist deshalb ein revierübergreifendes Rotwildmangement mit sachgerechter Winterfütterung als Ausgleich für die heute kaum noch vorhandenen, ursprünglichen Winterlebensräume des Rotwildes.
Wir in Bayern erleben seit Jahrzehnten wohin so unseelige Dogmen wie “Wald vor Wild” und das völlig willkürliche “Forstliche Gutachten” führen. Die Jagd auf Schalenwild gerät immer mehr zur “Schädlingsbekämpfung.” Dabei bleibt häufig der Tierschutz (Muttertierschutz, Sozialstrukturen, krank geschossenes Wild…) auf der Strecke. Deswegen gibt es in Bayern immer wieder Allianzen von Tierschützern und Jägern, um Missstände aufzudecken und öffentlich zu machen. Harte Zeiten für unser Wild erfordern neue, ideologiefreie Bündnisse. Das Rotwild ist eine beeindruckende, hochsoziale Tierart, die zum Alpenraum gehört, ja ein wichtiger Teil des Ökosystems Alpen ist. Diesen Stellenwert muss das Rotwild (aber auch die Gams) wieder bekommen.
Der gesetzliche Auftrag lautet, den Fortbestand von Wildtieren sowie den für sie erforderlichen Lebensraum zu pflegen und zu beschützen. Um dem gerecht zu werden haben wir als Bürger unsere Wildtiere den entsprechenden Interessensvertretern überlassen.
Die Kräfte in diesem Kampf um Daseinsberechtigung von Wald und Wild sind jedoch weder gleichmäßig verteilt, noch sind die Kampflinien immer klar, denn Wildtiermanagement bedeutet keineswegs nur Jagen. Es bedeutet eine artgerechte Landschaft zu erzeugen, in der wir die Tiere lenken können, wobei Ruhe und Übersicht entscheidend sind. Deshalb wirken Freiflächen, Wiesen als effektive Ablenkangebote und alternative Angeboten für Äsung und Sicherheit wie Magneten.
Dichten, die unter ein als sozial verträgliches Maß empfunden werden (weniger als 2 Stück pro 100 ha) führen zu anhaltendem Stress, welcher sich in unerwünschtem Verhalten z. B. Schälen auswirkt. Wir brauchen eine faktenbasierte, ökologische Jagdplanung welche den Wald auch als Lebensraum sieht und dessen Bewirtschaftung alle Faktoren und Lebewesen in diesem System berücksichtigen muss. Dabei müssen Abschussplanung und Waldbau auf großräumigem Wissen über Standortfaktoren und Wildbestand beruhen.
Wald ist Lebensraum und nicht das Gewerbegebiet der Holzindustrie. Wildtiere sind ein Allgemeingut welches der Zivilgesellschaft nicht vorenthalten werden darf!
Als Berufsjäger habe ich gelernt, wie man mit Rotwild umgeht. Rotwild ist anspruchsvoll, lernt schnell wo Gefahr lauert, braucht eine soziale Struktur, in der sich die Tiere an ihrem Leittier orientieren.
Wenn man weiß wie es geht, kann man Rotwild gut lenken. Bei einer gut geführten Fütterung sind die Tiere entspannt, ruhig und gehen nicht zu Schaden. Wenn man dagegen mit unangepassten Jagdmethoden und Dauerfeuer ständig Druck auf Rotwild ausübt, dann werden auch wenige, jedoch gehetzte und gestresste Tiere vermehrt verbeissen und schälen.
Als ehemaliger Angestellter eines Forstbetriebs der Österreichischen Bundesforste AG habe ich erleben müssen, dass dort weder das Wissen noch der Wille vorhanden ist, mit Rotwild so umzugehen, um vernünftig Forstwirtschaft betreiben zu können. Es gilt dort nur die Devise: Schießen auf alles, was das Haupt aus der Deckung streckt und Fütterungen aufzulösen. Dass die dadurch entstehenden Probleme und der daraus resultierende Schaden hausgemacht sind, will man nicht zur Kenntnis nehmen.
Ich setze mich als Berufsjäger für einen verantwortungsvollen Umgang mit Rotwild ein, damit es in unserem Land erhalten bleibt. Die Vorschläge und Anordnungen der Behörden für das Angertal lösen keine Probleme sondern schaffen sie erst.
Übermäßige Schälschäden und starken Verbiss dienen als Rechtfertigung, Rotwild rund ums Jahr zu bejagen und sogar Winterfütterungen aufzulösen. Unfassbar, aber wahr. Und das in einem Land mit über Jahrhunderte gewachsener hoher Jagdkultur und ebenso langer waidmännischer Tradition.
Was besonders schlimm ist: Die Verantwortlichen handeln wider besseres Wissen und mit Vorsatz. Jeder, der sich mit Rotwild befasst, weiß, dass die Rudeltiere nicht aus Lust und Laune schälen und verbeißen, sondern aus Mangel an anderer Äsung, aus dem Bedürfnis in Deckung vor Feinden sicherer zu sein und als Reaktion auf hohen Jagddruck sowie Störung durch Publikum. Dass es auch anders geht, beweist ein Besuch der an der Baumgrenze gelegenen Rettenwandalm-Fütterung.
Ihr Betreiber, Thomas Tscherne hat hier einen Platz gewählt, der den Bedürfnissen des Rotwildes in optimaler Weise gerecht wird. Es findet Ruhe, ausreichend Wintersonne, Wasser zum Schöpfen vor und erhält sowohl täglich als auch bei jedem Wetter artgerechte Fütterung vorgelegt. Dass mit einem Mal das sonst so scheue, furchtsame Wild bei Tageslicht zur Fütterung wechselt und die Anwesenheit wildfremder Menschen duldet, zeigt einerseits die Lernfähigkeit des Hochwildes, beweist andererseits, wie richtig das Konzept von Thomas Tscherne ist.
Hirsche und Kahlwild stellen sich von weither hier ein und überwintern ohne zu schälen, zu verbeißen und Artgenossen von der Fütterung abzuschlagen. Das kostet freilich Zeit und Geld. Thomas Tscherne investiert beides und weist den richtigen Weg im Umgang mit einer sensiblen Wildart, deren Erhalt ein Anliegen aller Naturfreunde mit und ohne Jagdschein sein sollte. Ständigen Pulverdampf und Hungertod als Mittel zum Waldschutz einzusetzen sind keine Alternative, zudem unmoralisch und verwerflich.
Als Berufsjäger und begeisterter Bergsportler schlägt mein Herz sowohl für die Wildtiere als auch für unsere kostbare Bergwelt als Sport- und Freizeitplatz. Beides ist, wenn man es mit Rücksicht betreibt, vertretbar.
Unsere Natur bietet in den vegetationsreichen Monaten von Mai bis Oktober sowohl den Wildtieren als auch den Freizeitnutzern genügend Raum um sich auszuleben. In den Wintermonaten – der Notzeit – sieht das ganze dann aber wesentlich anders aus. Nur mehr wenige Bereiche bieten den Wildtieren ein ruhiges Überwintern, denn den Großteil der Landschaft beansprucht der Mensch in Form von Tourismus und Freizeitnutzung für sich. In den letzten verbleibenden Gebieten haben die Jäger gemeinsam mit den Grundbesitzern in der Vergangenheit Futterstellen errichtet um dem Wild, möglichst behutsam für den Lebensraum Wald, einen Ausgleich für die verloren gegangenen, ursprünglichen Winterlebensräume zu schaffen.
Dies hat sich auch bewährt. Leider haben sich in jüngster Vergangenheit einige wenige Entscheidungsträger, deren Naturwissen und die damit zusammenhängenden Wild-Wald Verbindungen mehr als zu hinterfragen sind, dazu entschieden, dass jeder einzelne Baum als Leistungsprodukt mit einem Wirtschaftsplan zu sehen ist und daher ein Ausfall bzw. verlangsamtes Wachstum durch beispielsweise Verbiss nicht zu dulden ist. Wenn ich mir im Vergleich die unzähligen Rückeschäden anschaue, die bei der Bringung der Bäume im Zuge der Holzernte anfallen, fehlt mir jedes Verständnis wenn dann Wildtiere nur noch als „Waldschädlinge“ angesehen werden.
Dann kommt es leider zu der traurigen Gewissheit, dass am Bürotisch über die Auflösung seit Jahren bewährter Überwinterungsfütterungen entschieden wird. Grund dafür sind vermeintliche Wildschadensprobleme, die beim genauen betrachten keine Wildchäden sind, sondern lediglich ein Wildeinfluss, und dies ist ein gravierender Unterschied! Denn jeder Forstmann weiß, dass auf den Hektar etwa 2500 Pflanzen gesetzt werden, im Endbestand aber nur max. 400–500 Bäume Platz haben
Da stelle ich mir schon die Frage was mit den 2000 Pflanzen im Zeitraum bis zur Erntereife passieren darf?
Macht es einen Unterschied ob es bei der Läuterung der Motorsäge zum Opfer fällt oder ob es natürlich durch das Wild ausgedünnt wird?
Als Sohn eines Bergbauern weiß ich gut wovon ich spreche. Um Wildtiere – und hier im speziellen das Rotwild – in unseren heimischen Revieren zu erhalten, benötigt es Ruhe in Kombination mit professionellen Fütterungskonzepten. Und mit Ruhe ist auch der Jäger gemeint, denn eine Schusszeit in den Wintermonaten darf NIEMALS zur Tagesordnung werden. Genau dies fordern aber einige Grundbesitzer und bekommen mit dem Vorwand des Schutzwaldes Unterstützung von der Behörde. Wenn wir unser Rotwild nicht immer noch mehr dezimieren und dadurch zum „Geisterwild“ verkommen lassen wollen, müssen wir gemeinsam für seine Erhaltung kämpfen.