Räuchern dient der Fleisch Haltbarmachung
Das RäuchernBeim Räuchern von Fleisch werden die erwünschten Wirkungen werden durch bestimmte chemische Verbindungen hervorgerufen. » Mehr Info ist auch ein Verfahren, um Fleisch und Fleischerzeugnisse haltbar zu machen. Räuchern zählt neben dem TrocknenBeim Trocken von Fleisch und Fleischerzeugnissen wird Wasserdampf abgeführt und somit der aw-Wert gesenkt. Damit wird den Bakterien der ideale Nährboden entzogen. » Mehr Info, Salzen und PökelnDie verschiedenen Wirkmechanismen durch Pökeln von Fleisch kurz und einfach erklärt. » Mehr Info zu den ältesten Haltbarmachungsverfahren.
Räuchern dient dem Zweck, Fleischerzeugnissen ein entsprechendes Aussehen, einen angenehmen Geruch und einen herzhaften Geschmack zu geben.
Die sich an der Oberfläche niederschlagenden Rauchbestandteile verzögern den mikrobiellen und vor allem den oxidativen Verderb. Den Produkten wird Feuchtigkeit entzogen und durch Verglimmen von Holz werden fäulnishemmende Stoffe wie Kreosot und Holzessig erzeugt. Beides wirkt mindestens oberflächenmäßig konservierend.
Bildung und Zusammensetzung des Rauches
Zur Gewinnung von Rauch werden vorwiegend Laubhölzer wie Buche, Eiche, Esche, Birke und Erle verwendet. Für schwarzgeräucherte Fleischerzeugnisse wird den genannten Holzarten auch das Wurzelholz der stärker rußenden Nadelhölzer wie Tanne, Fichte und Kiefer beigemischt.
Der Rauch wird durch Verschwelen oder Verglimmen des Holzes erzeugt. Bei dieser Hitzezersetzung der drei Hauptbestandteile des Holzes (Cellulose, Lignin und Hemicellulose) entsteht ein Gemisch aus etwa 1000 verschiedenen gasförmigen, flüssigen und festen Rauchbestandteilen, von denen die meisten sowohl aroma- und farbgebend als auch antimikrobiell und antioxidativ wirken.
Flüssige und feste Rauchbestandteile bezeichnet man auch als Rauchpartikel. Die Rauchpartikel setzen sich größtenteils auf der Oberfläche des Räuchergutes ab, wohingegen die gasförmigen Räucherstoffe in das Räuchergut eindringen. Der mengenmäßige Anteil der einzelnen Rauchbestandteile hängt von der Sauerstoffkonzentration und von der erreichten Glimmtemperatur ab.
Inhaltsstoff | Wirkung |
Wasserdampf | Farbgebung |
Kohlenoxyd | Farbgebung |
Teer | Farbgebung |
Holzessig | Geschmack / KonservierungUnter Konservierung versteht man das Haltbarmachen von Lebensmitteln. Fleisch und Fleischerzeugnisse werden haltbar gemacht, indem man die Lebensbedingungen der Mikroorganismen (z.B. Temperatur, Feuchtigkeit, Milieu, Sauerstoff, Konkurrenzflora) verändert. » Mehr Info |
Essigsäure | Geschmack / Konservierung |
Formaldehyd | Konservierung |
Kreosot | Konservierung |
PAK | Ab 400° bis 800°C giftige, krebserregende Stoffe |
Verfahren der Raucherzeugung
Bei der Raucherzeugung lassen sich vier Verfahren unterscheiden:
- Glimmrauchverfahren
- Reibrauchverfahren
- Dampfrauchverfahren
- Fluidisationsrauchverfahren
Das Glimmrauchverfahren
Glimmrauch wird durch Verglimmen von Holzspänen in oder außerhalb der Räucherkammer erzeugt. Die Rauchentwicklung wird über die Frischluftzufuhr geregelt. Bei diesem Verfahren liegen die Glimmtemperaturen zwischen 400 und 800 °C. Die Glimmtemperatur soll möglichst tief gehalten werden.
Bei zu hohen Temperaturen nimmt der Gehalt an Schadstoffen zu. Diese Stoffe, PAK (polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe) genannt, werden verdächtigt, eine krebserregende Wirkung zu haben.
Die optimale Verglimmungstemperatur liegt bei etwa 650 °C. Bei diesen Temperaturen werden genügend Phenole freigesetzt, welche vorwiegend für den Geschmack, die Farbe und die Konservierung verantwortlich sind. Damit diese Verglimmungstemperatur nicht überschritten wird, muss das Räuchergut angefeuchtet und die Sauerstoffzufuhr beschränkt werden.
Das Reibrauchverfahren
Beim Reibrauchverfahren (Friktionsrauch) wird ein Holzstück mit gleichbleibendem und ausreichendem Druck auf ein rotierendes Reibrad gedrückt. Das Holz wird durch die bei der Reibung entstehende Hitze thermisch zersetzt (Pyrolyse). Die Rauchtemperatur lässt sich z.B. über die Luftzufuhr oder über die Geschwindigkeit des Reibrades und das Gewicht des Holzstückes beeinflussen. Die Verschwelungstemperatur kann unter 400 °C gehalten werden. Der Reibrauch ist arm an Teerstoffen sowie hell und dicht.
Das Dampfrauchverfahren
Der Dampfrauch wird dadurch erzeugt, dass ein auf 300 °C erhitztes Dampf-Luft-Gemisch durch Holzspäne geblasen wird. Der so erzeugte Rauch weist praktisch keine Teer- und Aschebestandteile auf und der Gehalt an PAK (vergleiche Abschnitt Glimmrauch) liegt unterhalb der Nachweisgrenze. Der Dampfrauch erreicht die Räucherkammer bei Temperaturen von etwa 80 bis 100 °C, wobei die relative Luftfeuchtigkeit erheblich ansteigt. Das Verfahren eignet sich daher zur HeißräucherungDas Heißräuchern erfolgt bei 60 bis 90 °C und einer Luftfeuchtigkeit von 40 bis 60 %. » Mehr Info von Brühwürsten.
Das Fluidisationsrauchverfahren
Beim Fluidisationsrauchverfahren werden Holzspäne im Wirbelstrom von Heissluft (300 bis 400 °C), die in einen Reaktor eingeblasen wird, verschwelt.